Eine eigene Geschichte für Kinder schreiben und illustrieren – ein schreibwütiger Start, viele Skizzen und erste eigene Illustrationen, eine kleine kreative Achterbahn
Na super, heute ist der 29. Februar bzw. der 1. März. Es ist kurz nach Mitternacht. An einem Montagabend im Januar (es war der Abend vor meinem Geburtstag und irgendwie hatte ich ein bisschen Zeit tot zu schlagen) hatte ich einfach aus Spaß angefangen, eine kleine Kindergeschichte zu schreiben. Hab ich schon mal erwähnt, dass ich als Kind immer “Kinderbuchautorin” in diese Freunde-Bücher geschrieben habe? Naja, jedenfalls dachte ich mir, einfach mal machen! …
An dem Abend kamen in ca. 2 Stunden 1.200 Wörter raus. Am nächsten Tag habe ich die Geschichte zu Ende geschrieben und war bei gut 3.000 Wörtern. Es hat total viel Spaß gemacht, einfach so drauf los zu schreiben. Die Geschichte sollte für meine Nichte sein. Sie ist sieben. Da fand ich die Wörterzahl ganz OK. Soll schließlich auch kein Buch werden… wobei, klar, wollte ich am Ende daraus ein Buch binden.
Dann machte ich mich an den nächsten freien Abenden daran, mir zu überlegen, wie ich die Geschichte illustrieren könnte. Die aufmerksame Leserin mag jetzt schmunzeln und sich jetzt zurecht reimen, warum ich in den letzten Wochen so viele Figuren und Leute gezeichnet habe. *lach*
In der Geschichte geht es um die Prinzessin Linn, die eines Morgens Besuch von einem Kobold bekommt, der ihr einen Wunschtag schenkt – am 29. Februar. Dem Extra-Tag des Jahres. Linns Wunsch ist ein Tag in einer Zauberschule. Aber da der ihr zugewiesene “Buddy” Edwin es eher mit Schulschwänzen hat, begleitet sie einen Tag lang den kleinen Zauberer Edwin, ohne Schulbesuch.
Zunächst habe ich Figuren und vor allem Mädchen zeichnen geübt. Wie hier zum Beispiel die ganz einfachen Menschen oder hier die Prinzessinnen & Co. Besonders gefiel mir der Stil einiger Illustrationen, die ich in einem Flow Book for Paper Lovers von 2014 gefunden habe. Den Namen der Künstlerin weiß ich leider nicht.
Dann habe ich die ersten Skizzen für mögliche Illustrationen zu meiner kleinen Geschichte angefertigt…
… und diese wiederum in “rein” gezeichnet und eingescannt.
Colorieren wollte ich die Bilder digital. Irgendwie mag ich die Kombination von per Hand gezeichneten Bildern und am Computer bearbeitet. Außerdem sollte es schon ein bisschen “professioneller” aussehen. Wenn ich die Bilder per Hand mit Brush Pens coloriert hätte, befürchtete ich, dass es am Ende doch ein bisschen stümperhaft aussehen würde. Da ist es mit dem Computer (bzw. Photoshop) dankbarer, da man manche Schritte so lange wiederholen oder neu machen kann, bis einem das Ergebnis wirklich gefällt.
Besonders spannend fand ich die Idee, nur einzelne Teile selektiv zu colorieren und teilweise mit einem Muster zu hinterlegen, wie ich es mal bei einer Baby-Karte gemacht hatte.
So sehen dann beispielhaft die fertigen Bilder aus:
Zusammen gefügt habe ich das Ganze in einem Pixum Fotobuch. Man kann in die Textfelder wunderbar die eigene Geschichte, die man geschrieben hat, einfügen und als Fotos dies Bilder. (Habe sie dafür natürlich als .jpeg gespeichert.)
Tja, soweit nicht schlecht und doch kam ein dickes Ende. Aufgrund meiner eingeschränkten körperlichen Fitness (immerhin bin ich mittlerweile in der 31. Schwangerschaftswoche) brauche ich so ätzend viel Schlaf und kann abends längst nicht mehr so viel machen wie sonst. Außerdem ist’s auf der Arbeit echt stressig, weil ich viele Themen noch abschließen möchte, bevor ich in drei Wochen in den Mutterschutz gehe und mache dementsprechend auch relativ viele Überstunden. Tja, und zuletzt ist der gezeigte Prozess von Ideenskizze zur Reinskizze, zu coloriertem Bild doch recht aufwändig. Ich würde sagen, nachdem ich die Skizze eingescannt habe, benötige ich ca. 2 Stunden für jedes Bild noch einmal am Computer. Muster raussuchen oder erstellen, die Skizze nachschärfen (Kontrast, hier und da kleine Ausbesserungen), mit verschiedenen Colorationen rumprobieren. Und dann habe ich ja doch 12 Bilder… Somit hatte ich das Buch heute, am 29. Februar – dem Tag, an dem die Geschichte spielt – leider nicht fertig. Ich bin schon ein bisschen geknickt. Für meine Nichte ist es doch sicher nur halb so witzig, die Geschichte irgendwann im März oder gar erst April zu lesen…
Andererseits, ich habe viel gelernt:
- Einfach mal machen! Denn: Irgendwann ist heute! Ich wollte immer mal eine Kindergeschichte schreiben und diese illustrieren, also habe ich es einfach mal gemacht.
- Wenn man lernen möchte, Menschen oder Figuren zu zeichnen, kommt man ums Üben nicht herum. So ein Projekt, wie eine eigene Geschichte zu schreiben und zu illustrieren, spornt einen wunderbar an, diese Zeichnungen zu üben. Man übt quasi automatisch, die Figuren in unterschiedlichen Posen und mit verschiedenen Gesichtsausdrücken zu zeichnen.
- Mit den fertigen Bildern bin ich ziemlich happy. Ich bin stolz auf mich. Auf die Skizzen und die Umsetzung der Colorationen. Mit ein bisschen Übung und Fleiß (und viel Spaß dabei!) kann man seine eigene Geschichte illustrieren!
- Ein bisschen (Zeit-)druck ist gut, aber man darf auch nicht zu hart mit sich sein. Ich hatte zum Beispiel in einer Woche bzw. zwei Wochen den Plan, an jedem Abend eine Reinskizze anzufertigen. Eine Woche lang habe ich das auch durchgehalten. Dann riss es ein. Bei der Bearbeitung der Skizzen am Rechner wurde ich dann nochmal langsamer und am Ende habe ich das Buch heute nicht fertig, geschweige denn an meine Nichte schicken können. Darüber bin ich traurig. Aber hey, ich habe mir auch gesagt, dass ich nicht so hart zu mir sein soll. Ich hatte eine Menge Spaß beim Schreiben und beim Zeichnen. Ich habe total gut gelernt, diese kleinen süßen Mädchen zu zeichnen. Und ja, ich bin nicht fertig, aber doch schon ziemlich weit. In den nächsten Wochen werde ich das Büchlein ganz entspannt fertig stellen. Es geht halt nicht immer alles. Das ist auch völlig OK für mich. Ich habe so viel gemacht wie ich konnte und ich brauche eben auch meine Pausen und freien Abende, an denen ich einfach Netflix-Serien gucke.
Genau das werde ich jetzt auch tun und dann schlafen. *grins*
Liebe Greetz
Silja
Verlinkt zu creadienstag.de
2 Comments
Traveller
Wow ! ein tolles Projekt !
und ja, da steckt viel Arbeit drin und viel Lern-Potential
aber ich denke, so macht Lernen auch Spaß, oder?
lieben Gruß
Uta
Silja
Liebe Uta, danke für deinen Besuch auf meinem Blog und deine anerkennenden Worte. Stimmt auf jeden Fall, ich habe mega viel Spaß bei dem Projekt und nebenbei schon eine ganze Menge gelernt.
LG Silja