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Zeichnen lernen im Doodle Stil | Tag 1: Material und erste Grundelemente

Hallihallo und los geht’s mit meinem Experiment “Zeichnen lernen im Doodle Stil in 30 Tagen”.

First things first: was braucht man und welche Materialien eignen sich besonders gut?

Material zum Zeichnen lernen und Doodling

Hand-Lettering-lernen-3---Material

Basismaterialien

  • Papier
  • Bleistift
  • Schwarzer Fineliner

Zum Papier lässt sich sagen, dass natürlich erst einmal jedes Papier geht. Natürlich ist weiß und blanko am besten, aber im Prinzip geht auch jeder College-Block oder auch farbiges Papier.

Noch besser und angenehmer, um zeichnen zu lernen ist darüber hinaus ein Skizzenbuch oder Sketch-Block. Das Papier ist etwas fester als normales Kopierpapier, etwas rauer und der Block häufig mit einer Spiralbindung gebunden. Die Spiralbindung ist vor allem sehr angenehm fürs Zeichnen, da dadurch der Block schön flach auf dem Tisch liegt und man wunderbar die Seiten umblättern kann.

Es gibt verschiedene Größen an Skizzenbüchern: von DIN A6 bis DIN A3 oder noch größer. Für den Anfang empfehlen würde ich DIN A4. Das ist eine ausreichend große Fläche für die oft eher kleinen Doodles (Architekturzeichnungen würde man eher auf DIN A3 oder größeren Blöcken machen) und passt trotzdem noch gut in die Tasche, so dass man den Skizzenblock auch immer unterwegs dabei haben kann. Man weiß ja manchmal nicht, wo man Zeit und Inspiration zum Zeichnen findet.

Hersteller gibt es natürlich auch ganz viele: ich bevorzuge die Skizzenbücher von Canson (XL Croquis-Reihe), die es in Schreibwarenläden oder auch bei der Kette “Idee” gibt. Aber es gibt auch viele andere. Hier ist eine Übersicht über Skizzenbücher im Online-Shop von “Idee”. Die Blöcke von “Idee”s Eigenmarke “Rico” sind sonst für den Anfang auch ganz gut. Das Papier von Canson gefällt mir persönlich besser.

Material-Doodling

Zweites elementares Material sind Bleistifte sowie die “Anrainer”-Materialien Radiergummi und Anspitzer, aber auf die brauche ich wohl nicht näher eingehen.

Bei den Bleistiften sollte man eine Grundauswahl an Härtegraden sich zu oder zurecht legen: HB, 2B und 3B. Hersteller ist im Prinzip egal, die sind alle gut: Faber Castell und Staedtler sind bei uns die populärsten und man bekommt sie oft schon im Drogeriemarkt. Wer für den Anfang nur den HB-Standard-Bleistift hat, das ist völlig ausreichend. Aber für unterschiedliche Stricharten und Variationen in der Stärke sind die weicheren B-Varianten schön.

Das dritte echt wichtige Element sind schwarze Fineliner. Prinzipiell ist die Farbe egal, aber klassischerweise werden Doodles mit schwarzem Fineliner gezeichnet. Hierbei würde ich für den Anfang die Fineliner von Stabilo empfehlen, die es wirklich in jedem Drogeriemarkt oder Schreibwarengeschäft gibt. Nachteil der Stabilo-Fineliner ist, dass die Spitzen sich sehr einseitig abnutzen können. Daher hält ein Stift nicht sehr lange.

Wer ein bisschen mehr zeichnen und einen Schritt weiter gehen möchte, dem empfehle ich daher die Molotov Basic Blackliner. Von diesen bin ich ehrlich begeistert. Es gibt z.B. Pakete mit acht Finelinern in verschiedenen Spitzenbreiten von 0,05 mm bis 1,0 mm. Bei Amazon sind sie aktuell nicht verfügbar, aber hier gibt es sie in einem Onlineshop.

Mit den schwarzen Finelinern von Faber Castell habe ich dagegen nicht so gute Erfahrungen gemacht. Die Mine nutzte sich ebenfalls relativ schnell ab und trocknete schnell aus. Für den Preis fand ich das nicht gerechtfertigt.

Weitere sinnvolle Materialien

  • Weitere schwarze Pens, wie z.B. Brush oder Kalligraphie Pens
  • Farbige Stifte zum Colorieren oder um farbliche Akzente zu setzen
  • Andere Farben, wie z.B. Aquarell, und Pinsel
  • Lineal

Weitere schwarze Brush Pens oder “Tuschepinsel”, mit denen man gut zeichnen kann, gibt es von Tombow oder Pentel (nicht im Bild, aber vom Tuschestrich ähnlich dem von Tombow). Aber da es Brush-Pens sind, eignen sie sich zum Colorieren von schwarzen Flächen (bei Doodles eher selten) oder eben zum Hand Lettering oder in der Kalligraphie. Hier geht es (noch) nicht ums Hand Lettering und Handschreiben. Aber nennen wollte ich diese guten Alternativen für Pens schon mal.

Material_Pens

Ein anderer – offiziell für Kalligraphie, aber prinzipiell für alle Beschriftungen – gut geeigneter Stift ist der Pilot Lettering Pen for Calligraphy. Bei Amazon gibt’s den aktuell nur im 12-er Pack, aber in gut sortierten Schreibwarenläden oder Läden für Künstlerbedarf stehen die Chancen auch gut, so einen Stift zu bekommen.

Klassischerweise werden Doodles in schwarz gezeichnet. Darüber hinaus wird aber häufig selektiv coloriert, d.h. es werden einige Elemente mit Farben ausgemalt oder angedeutet. Oder man malt mit einem Fineliner in einer anderen Farbe, z.B. rot.

Selektives-Colorieren_BlumenSelektives-Colorieren_Eule

 

 

 

 

 

 

 

Hierfür würde ich euch die PITT artist pens “brush” von Faber Castell ans Herz legen. “Brush” ist eine Spitze, die einem Aquarellpinsel (also nicht einem Bürstenpinsel) nach empfunden ist, d.h. die Spitze ist fein, aber dann kommen “bauchige”, weiche Haare, so dass man bei stärkerem Aufdrücken einen breiteren Strich erhält. Mir gefallen diese Stifte gut zum Colorieren, da sie sehr vielfältig eingesetzt werden können: sowohl zum feinen Setzen von Punkten (z.B. die roten Bäckchen bei Gesichtern in Wolken) als auch zum eher flächigen Colorieren von größeren Elementen (z.B. Blütenblätter). Außerdem gibt es von den PITT artist pens sehr schöne Farben und Farbkombinationspackungen wie z.B. diese “basic” oder “landscape“.

Faber-Castell-Brush-Pens

 

Ach ja, zu Linealen muss ich wohl nicht so viel sagen. Ein 30cm-Lineal, kleines oder großes Geodreieck. Ich nutze Lineale ziemlich selten, aber ab und zu kann es beim Zeichnen von Rahmen helfen.

Soweit zu den Materialien, kommen wir zu einer Aufgabe für heute.

Material besorgen oder Erste Grundelemente üben

Wenn du noch kein Material besitzt, aber Lust auf zeichnen und doodling bekommen hast, dann mache dir doch jetzt eine Liste mit den Materialien, die du besorgen möchtest:

  • Skizzenbuch (z.B. Canson DIN A4)
  • Bleistifte (z.B. HB, 2B, 3B)
  • Schwarze Fineliner (z.B. Stabilo, Molotov, Faber Castell)
  • Farbige Stifte zum Colorieren (z.B. Faber Castell PITT Artist Pen Brush)
  • Weitere Pens (z.B. Tombow, Pentel, Pilot Lettering Pen)

Jetzt kannst du entweder im Internet lossurfen und die Artikel bestellen, oder schau in deinen Kalender und mache dir einen Termin, wann du die Materialien besorgen gehen willst.

Wenn du die Materialien schon hast oder einfach mit einem Bleistift und Papier direkt los legen willst (das mache ich jetzt), wie wäre es mit den folgenden Übungen für Grundelemente?

1. Linien und Schraffuren

Diese Übung war eine der ersten, die ich einmal in einem Zeichenkurs gemacht habe: einfach ein paar Linien auf ein Blatt Papier zeichnen und diese dann in unterschiedlicher Art schraffieren. Was bringt’s? Man lernt gerade Linien zu zeichnen – auch sehr lange Linien von einem Blattrand zum anderen. Und man übt, dass man beim Schraffieren, den Stift immer wieder zu neuen parallelen Linien ansetzt und nicht einfach nur im Zickzack hin und her malt.

2. Kreise und Elipsen

Das klingt leichter als es ist. Ich zumindest habe immer noch meine Probleme mit schönen Kreisen und Elipsen. Daher nehme ich mir jetzt eine Seite und male sie voll mit Kreisen in unterschiedlicher Größe, und dann noch einmal das Gleiche für Elipsen.

Einen Tipp habe ich mal in einem Zeichnen-Buch gefunden: wenn du einen schönen Kreis malen willst, dann stell’ dir diesen Kreis erst vor und dann versuche, seinen äußeren Rand nachzuzeichnen. Dadurch wird man etwas langsamer im Strich und meist wird dadurch der Kreis auch runder.

3. Eine erste Karte gestalten

So, und da ich gesagt habe, dass am besten immer auch schnell aus den Übungen was rumkommen soll, kommen hier zwei Ideen, wie man aus diesen Grundelementen jetzt zwei Karten gestalten könnte.

Die erste Idee ist eine Karte, auf die man möglichst gerade Linien in alle möglichen Richtungen zeichnet. Ähnlich wie ich es schon in diesem Post mal gemacht habe. Das Prinzip ist einfach, der Effekt groß. Gleichzeitig übt man wunderbar parallele Linien bzw. Schraffuren mit unterschiedlichen Strichlängen und Abständen.

Strich-Muster

Die zweite Idee ist, die Karte mit Kreisen in allen Größen zu füllen und diese dann unterschiedlich zu schraffieren.

So, das war Tag 1 von 30 meines Experiments. Wenn du Fragen hast, schreib’ mir gern. Über Kommentare freue ich mich natürlich auch und ganz besonders, wenn du wieder vorbei schaust.

Liebe Greetz

Silja

P.S. Ich bin kein Amazon Affiliate oder so, sondern einfach nur ambitionierte Privatnutzerin von diesen Stiften und Materialien. Dass ich hier zu Online-Shops verlinke, soll interessierten Lesern einfach einen besseren Hinweis geben, wie die Materialien aussehen und wieviel sie kosten würden. Dass es meist Amazon ist, liegt schlichtweg daran, dass ich Amazon vertraue und gute Erfahrungen mit meinen Bestellungen dort mache, was z.B. Lieferzeit oder Retouren angeht. Aber selbstverständlich kann man die Artikel auch wunderbar in zahlreichen anderen Online Shops oder ganz klassisch in Läden für Künstlerbedarf erhalten – die ich übrigens sehr liebe, weil es sich schon so gut anfühlt und inspiriert, wenn man dort an den Regalen entlang schlendert.

2 Comments

  • Sabrina

    Ich shoppe auch sehr gern bei Amazon. Da hatte ich noch nie schlechte Erfahrungen machen müssen. Aber selbst wenn du Amazon Affiliate machen würdest das wäre auch nicht schlimm. Schließlich kostet ein Blog ja auch Geld und wenn er sich dadurch selber trägt das ist dann auch nicht zu verachten.

    • Silja

      Hi Sabrina,
      ja, das stimmt natürlich. Ich mache da auch niemandem einen Vorwurf, der es macht. Vielleicht probiere ich es irgendwann auch auch, aber bisher interessiert es mich noch nicht.
      Lustig, dass du eine Halloween-Seite hast, ich werde nächste Woche auch ein paar Halloween-Doodles machen.
      LG Silja