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Wie hast du dich als Kind beim Malen gefühlt? + Übung „making marks“

Ich wünsche dir ein wunderbares Neues Jahr! Willkommen zurück! 

Ein neues Jahr ist immer auch ein neuer Anfang – und für mich ist es die Rückkehr zu meinem Blog. Schon lange spiele ich mit dem Gedanken, hier wieder zu schreiben und meine Projekte und Tipps zum Zeichnen und Handlettering Lernen zu teilen. Jetzt fange ich (wieder) an! 

Womit fängst du dieses Jahr an? Möchtest du etwas ganz Neues starten oder vielleicht eine Gewohnheit, eine Leidenschaft wieder aufgreifen, die irgendwie eingeschlafen ist? 

Meine kleine große Mission ist, Menschen zu inspirieren, (wieder) mit ihren Händen kreativ zu werden. Und zwar beim Malen, Zeichnen, Handlettering oder mit kleinen DIY Projekten, die deinen Alltag verschönern oder mit denen du anderen eine Freude machen kannst. 

Ich glaube, die Bedeutung dieser kreativen Tätigkeiten wird oft unterschätzt. Nehmen wir das Beispiel Malen. Und ich meine damit nicht das Malen mit Ölfarben auf großer Leinwand und nicht das exakte Zeichnen eines Obsttellers mit Bleistift. Sondern ich meine das Malen oder Zeichnen auf Papier, wo wir vielleicht mit Bleistift etwas vorgemalt haben und dies dann mit bunten Farben angemalt. So wie wir es als Kinder geliebt haben. Als eine Art Spiel. Erinnerst du dich? Hast du als Kind auch gemalt und dabei einfach Spaß gehabt?

Malen nur zum Spaß?

Wenn du ansatzweise so tickst wie ich, dann weißt du bestimmt, was ich meine. Es ist dieses Gefühl von tiefer Freude, das beim Malen entstehen kann. Wenn man ganz bei sich ist und sich total auf das Bild, das da vor einem entsteht, konzentriert. Man taucht ab in den Moment und vergisst dabei manchmal sogar völlig die Zeit. 

Man macht nichts weiter, als sich auf den nächsten Strich zu konzentrieren, und dann wieder den nächsten, und dann vielleicht eine andere Farbe zu wählen und wieder eine Form auf das Papier zu bringen. Ich glaube, Kinder erfreuen sich einfach daran, dass etwas auf dem Blatt entsteht, das sie selbst geschaffen haben – und dann ist es auch noch bunt! Oder zumindest in ihrer Lieblingsfarbe gemalt (meine Tochter mag aktuell am liebsten Grau… auch schön!) 

Versuch doch mal, dich daran zu erinnern, wie du früher gemalt hast. Was für Bilder waren das? Gab es ein bestimmtes Motiv, das du immer und immer wieder gemalt hast? Kannst du dich erinnern, wie du dich gefühlt hast? 

Solche Bilder malt zur Zeit meine dreijährige Tochter (Bild-Mockup mit Smartist)

Bei mir waren es oft Häuser, Grundrisse von Häusern und Mädchenfiguren. Klar, Sonne, Wolken und Blumen, so etwas durfte auch nicht fehlen. Mal mein Kuscheltier. Ich weiß noch genau, dass ich mich dabei einfach gut gefühlt habe. Es war wie ein Spiel für mich. 

Wenn du Lust hast, hinterlasse einen Kommentar, was du gerne gemalt hast und ob du dich erinnerst, wie du dich gefühlt hast.

Es muss wirklich kein Picasso werden, es geht um den Prozess

Merkst du etwas? Bei sich sein, in der Zeit abtauchen, sich gut fühlen, Freude und Entspannung empfinden. Das sind doch sehr moderne und auch für Erwachsene relevante Gefühle. Ich finde es schade, dass wir als Erwachsene oft denken, malen sei nur etwas für Kinder. Jeder weiß mittlerweile wohl, wie gut Meditation und Achtsamkeit sind für unser Wohlbefinden. Beim Malen und Zeichnen kann man auch Achtsamkeit üben. Und selbst wenn nicht, man kann es einfach tun, um sich gut zu fühlen und Freude zu empfinden. Es braucht kein Ziel, es braucht keine Kunst für eine Ausstellung in einem Museum dabei entstehen. Wird es ziemlich wahrscheinlich auch nicht, aber das ist ja auch egal. 

Manchmal ist es so, dass wir einerseits das Malen den Kinder vorbehalten, und andererseits die Kunst den Künstlern. Wenn ich joggen gehe, mache ich das doch nur für mich. Für meine Fitness, für mein Wohlbefinden, für meine Gesundheit. Ich weiß genau, dass ich niemals eine Weltmeisterin im Laufen werden werde, auch nicht eine Deutsche Meisterin, nicht einmal Siegerin bei einem 10-km-Lauf in meiner Stadt ist mein Ziel. Ich laufe einfach nur für mich, weil es mir gut tut.

Warum sind wir bei der Kunst so kritisch mit uns? Zwischen dem Malen für Kinder und einem Kunstobjekt, das Millionen bei einer Auktion erzielt liegen Welten! Da ist so viel Raum für ganz normale Kunst für jeden dazwischen! Ganz so wie sie oder er es halt mag. Du kannst Kunst erschaffen einfach nur für dich, um deine Leidenschaft fürs Kreative auszuleben, um einfach nur Spaß daran zu haben. Das ist völlig OK! Es muss kein Picasso entstehen. Du darfst es aber gerne deine „Kunstwerk“ nennen! Wenn ein Bild entsteht, das dir gefällt und du dir rahmen und aufhängen willst, wunderbar. Aber auch wenn es dir am Ende nicht gefällt, dann leg es weg und beginne beim nächsten Mal ein Neues. Es geht um den Prozess des Malens, des Zeichnens, des Hand Letterings. 

Und es geht um dich! Und dass du dich gut fühlst. 

Sehnst du dich vielleicht danach, deine kreative Seite mehr auszuleben?

Wenn dir als Kind das Malen Freude bereitet hat, stehen die Chancen gut, dass du eine sehr kreative Seite hast. Vielleicht hast du beruflich etwas in diese Richtung eingeschlagen und nutzt deine kreative Seite auch heute noch regelmäßig. Vielleicht aber auch nicht. Und dann ist es gut möglich, dass du diese kreative Seite wenig nutzt, aber dich innerlich wieder nach diesem Gefühl sehnst, das du beim Malen oder Zeichnen empfunden hast. 

Wie wäre es, wenn du einfach jetzt (oder später heute) wieder etwas malst? Einfach so. Ohne Druck, einfach um es zu tun oder wieder auszuprobieren? 

Mach es dir einfach. Hast du jetzt 5 Minuten Zeit? Oder heute Abend? 

Alles was, du brauchst, ist ein Stift und ein Blatt Papier. Na los, hol es dir! Am besten einen gespitzten Bleistift oder einen schwarzen Fineliner oder einfach ein paar Farben, z.B. Bunt- oder Filzstifte. 

Fang einfach heute an – Übung: „Making Marks“ 

Jetzt beginnst du in der Mitte des Blattes und malst ein paar Formen. Nicht oben links oder am unteren Rand, gib dir Raum und starte in der Mitte.

Mit Formen meine ich Elemente wie Kreise, gewellte Linien, parallele Linien, Dreiecke oder Kombinationen von diesen. Man nennt dies auch „making marks“. Sieh es als eine Art Doodle oder Kritzelei. Einfach so. Und beobachte dabei deine Hand, die Stiftspitze, wie die Formen entstehen. 

Das machst du jetzt für 5 Minuten weiter. Wiederhole einige Elemente und denke dir neue aus. Vielleicht kannst du das ganze Blatt füllen? Du kannst die Formen auch mit Farben anmalen oder verzieren.

Viel Spaß damit! 

Beispiele für solche Elemente oder “Marks” – Erfinde deine eigenen und lebe dich auf dem Papier aus!
Du kannst die Elemente auch einfach über die Seite verteilen und dich treiben lassen.
Okay, das waren jetzt mehr als 5 Minuten, aber weniger als 30. Mach so lange wie du magst oder Zeit hast. Selbst 5 Minuten sind gut!
Und wenn du. (wie ich) auf Farben stehst, dann nutze deine Marks als ein von dir gestaltetes Ausmalbild und male es nach Belieben an.

Lass mich gerne wissen, wie es dir ergangen ist oder fotografiere dein Bild und poste es bei Instagram oder Facebook und verlinke mich mit @creatipster. Dann kann ich sehen, was du geschaffen hast! 

Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn ich dich inspirieren konnte, (mal wieder) ein wenig kreativ zu sein – einfach nur so – für DICH!

Ganz liebe Grüße

Silja

Bonusfrage

P.S. Bonusfrage: Wenn du fertig bist, schau dir deine Elemente, deine „Marks“ an. Welches gefällt dir am besten? Ein Herz, eine Sonne, ein Auge? Nimm das für dich heute mit. „Dein“ Element. Und male in den nächsten Tagen ganz viele Varianten dieses Elementes. Wir wissen noch nicht, wo das hinführt. Aber es ist toll, so etwas über sich zu lernen. Welche Motive gefallen dir? Das hat etwas mit dir persönlich zu tun. Mehr dazu demnächst. 

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