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In 20 Minuten zum Ziel

Wo soll ich bloß die Zeit hernehmen? Das Baby will versorgt und bespielt werden, der Große gleich von der Kita geholt, die Müslischalen stapeln sich noch im Waschbecken in der Küche, die Spülmaschine ist nicht ausgeräumt, der Wäschekorb voll…. Elternzeit ist ja keine Freizeit. 😉 Ach ja, und dann wollen wir in 2,5 Wochen umziehen… da sollte ich auch langsam mal irgendwie mit den Vorbereitungen starten.

Um trotz allem regelmäßig meinen kreativen Leidenschaften Tribut zu zollen, habe ich daher folgende Strategie: in mini-Steps von 20 Minuten zum Ziel kommen. Das ist nicht neu, aber ein kleiner Trick hat für mich den Unterschied gemacht, so dass es funktioniert.

Ich stelle meinen Timer auf 20 Minuten. Dann lege ich los.

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Nur 20 Minuten. Das klingt immer machbar. Für 20 Minuten kann man die Müslischalen auch noch im Spülbecken stehen lassen. Oder 20 Minuten hat man bestimmt Zeit, wenn das Baby gerade eingeschlafen ist. Es ist ein überschaubares Zeitfenster.

Und dann passiert auch noch Folgendes: wenn ich den Timer gestartet habe und er so neben mir liegt, lasse ich mich nicht so leicht ablenken, ignoriere eintreffende Handy-Nachrichten u.ä. Also fokussiere ich mich auf die Arbeit und kann gleichzeitig mich richtig vertiefen und los lassen.

Nach 20 Minuten reißt mich der Timer raus. Manchmal würde ich am liebsten einfach weiter machen – und tue es auch. Manchmal denke ich dann aber an die Erledigungen und akzeptiere, dass ich aufhören muss. Das ist zusätzlich ein neues Gefühl! Etwas einfach unfertig zur Seite zu legen ohne schlechtes Gewissen. Schade, denke ich zwar, aber es ist nicht negativ, da ich weiß, dass ich im nächsten 20-Minuten-Fenster ja genau da weitermachen kann, wo ich bin.

Klar, so dauern Sachen länger, aber wenn du auch nur jeden Tag einmal den Timer anschmeißt und dir ein 20-Minuten-Zeitfenster für dich und dein kreatives Hobby schaffst, dann hast du erstens jeden Tag das gute Gefühl, dass du etwas für dich getan hast und am Ende der Woche wirst du deinen Fortschritt sehen oder eben ein Projekt auch abgeschlossen haben.

Wer noch nicht überzeugt ist, es gibt noch einen positiven Effekt: wenn man am nächsten Tag wieder anfängt, hat man einen frischen Blick auf das Projekt. Sieht vielleicht, dass man noch etwas anders machen möchte, ist mit frischem Enthusiasmus dabei und kann sich freuen, dass man nicht mit einem leeren weißen Blatt startet, sondern direkt loslegen und weitermachen kann.

Also, warum führen dich 20-Minuten mini-Steps zum Ziel?

– Weil der Anfang leichter ist! Für 20 Minuten kann man sich leichter mal “Zeit für sich” nehmen

– Weil die Motivation hoch ist

– Weil der Fokus für die 20 Minuten total groß ist

– Weil man dabei und danach dieses gute Gefühl hat

– Weil man Spaß hat

– Weil man voran kommt und nach ein paar Tagen immer mal wieder “fertig” wird und dann stolz ist, dass man es geschafft hat.

Hier mein Beispiel aus den letzten drei Tagen. Nach 20 Minuten hatte ich gerade mit dem Colorieren der Zeichnung begonnen – es fiel mir schwer aufzuhören…


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Am nächsten Tag ging’s direkt mit dem Colorieren weiter. Dummerweise habe ich zwischendrin doch ein Telefonat angenommen und kam nicht so weit, aber darum geht es ja genau nicht! Nicht wie weit man kommt, sondern dass man überhaupt weiter kommt.

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Am dritten Tag bzw. im dritten Zeitfenster wurde ich fertig. Das erste Mal, dass ich etwas im Graffiti-Stil ausprobiert habe. Ich bin ganz entzückt. 

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Also, welches Projekt wolltest du schon lange starten oder was würdest du eigentlich gerne “heute Abend” machen? Fang doch mal zum Test für 20 Minuten an. Einfach was auch immer du brauchst auf den Tisch legen, einen Timer stellen und dann mal machen.

Viel Spaß!

Silja

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